Die Geschichten auf dieser Seite entstanden zwischen 1998 und 2003 für die Kinderzeitschrift der Naturfreunde. Schnell zeigte sich für mich, das das Schreiben auch eine Art der Erforschung von Zusammenhängen sein kann. Damals (2001) habe ich den Vorgang so beschrieben:
"Wir setzen Ideen in die Welt, um sie erkunden zu können. Der Prozess des Ausgestaltens ist dann der, der inneren Logik oder besser der Entfaltung der Logik der Idee zu folgen und sie gestaltend zu begreifen. Mehr noch: Im Umgestalten die Gesetze (die der Idee innewohnen), zu erkunden, zu erproben und zu erforschen.
Entstanden ist die Idee, Geschichten zu schreiben, schon in den Forschercamps der Naturfreundejugend Deutschlands. In diesen Camps ging es um die Entwicklung einer Umweltbildung zwischen
Kunst, Naturwissenschaft und Multimedia. Für uns war die Art und Weise, wie die verschiedenen Künstler, die sich dort mit Kindern zusammen in einem künstlerischen Prozess mit der Welt auseinander
setzten, faszinierend.
Ausgangspunkt ein Motiv, ein Material, ein Blickwinkel... und im Spiel mit diesem Material entstand ein Projekt der Gestaltung. Während der Arbeit am Projekt änderte sich die Idee der Skulptur
oder Installation.
Gestaltung wurde immer und immer wieder zu einem aktiven Prozess der Auseinandersetzung mit dem Ausgangsmotiv, oft genug auch Auseinandersetzung mit seiner Entwicklung. Ein dialektischer
Zusammenhang trat auf: In der Gestaltung wurde die Idee der fertigen Arbeit entwickelt, und diese Entwicklung änderte auch die Idee des Objektes.
Tritt dieser Zusammenhang auch beim Schreiben auf? So wurde für mich das Schreiben kleiner Geschichten zum Experiment. Und in der Tat, die Personen entwickeln eine eigene, manchmal nicht
vorhersehbare Logik.
So entwickelt sich die Geschichte oft erst während des Schreibens.
Im Grunde bringe ich Figuren in eine Situation und beobachte, wie sie sich verhalten. Schreiben in diesem Sinne ist eine „Experimentelle Untersuchung von Situationen“